GRÜNE AUF KLIMA-TOUR
Viele Firmenbesuche, Lokalaugenscheine und noch mehr persönliche Gespräche als sonst haben unseren GRÜNEN Landessprecher Heinrich Schellhorn in den letzten beiden Wochen begleitet. Sie alle haben ein zentrales Thema gemeinsam: den KLIMASCHUTZ.
Die Klima-Tour zu Salzburger Klimaschutz-Projekten bildet das Herzstück der GRÜNEN Herbstkampagne. Es gibt viele Menschen, die bereits mit konkreten Projekten zum Klimaschutz beitragen. Mit diesen haben wir uns ausgetauscht und ihre Ideen vor den Vorhang geholt.
So etwa, das HOTEL THE KEEP ECO RESIDENCE, das Schauplatz der Herbstkampagnen-Plakatpräsentation war. Ein echtes Vorzeigeprojekt in Sachen Klimaschutz und bewussten Umgang mit der Umwelt. Das Essen im The Keep Garden ist bio, regional und vegan und alle Materialien und Ressourcen im Haus recycelt.
KLIMA-PROJEKTE IM FLACHGAU
ANTHERING
Das erste Unternehmen auf der Klima-Tour, dessen Hauptanliegen es ist Gesundheit von Mensch und Tier zu stärken, ist die Firma SonnenMoor in Anthering. Seit nahezu 50 Jahren werden dort im Familienbetrieb sämtliche Produkte ohne chemische Zusätze, Stabilisatoren, Konservierungsstoffe, Aromen, Farbstoffe oder Geschmacksverstärker hergestellt. Sehr zu empfehlen ist auch der Besuch in der SonnenMoor-Erlebniswelt, in deren alten Küche zum Beispiel bereits die Mutter des Firmengründers Tees, Salben und andere Produkte aus Kräutern hergestellt hat.
Bei Österreichs erstem Unverpackt-Bus Bruno unverpackt OG gab es nach dem SonnenMoor-Besuch eine erste Stärkung. BRUNO steht für Biologisch – Regional – Unverpackt – Nachhaltig – Original! Angeboten werden verschiedene nachhaltige Non-food-Artikel und selbst gemachte Schmankerl, und das alles unverpackt, um eine Alternative in der endlosen Weite der Plastikflut anzubieten.
SEEKIRCHEN
Mit der Lese – Initiative Lebenswertes Seekirchen ging es auf der Klima-Reise zuerst zum Car-Sharing Projekt. Sowohl in Seekirchen als auch in Eugendorf gibt es Carsharing-Projekte. Hier können sich Menschen, die kein eigenes Auto besitzen einen (Hyprid-)Wagen für eine bestimmte Zeit ausleihen. In Eugendorf gibt es mittlerweile sogar vier Autos zum Teilen. Das spart Geld und wichtige Ressourcen! Besucht wurde auch das EmailWerk – Offenes Kulturhaus Seekirchen. Hier finden nicht nur spannende Kulturveranstaltungen statt, das EmailWerk darf sich auch „Green Location“ nennen: Als erste Kulturstätte in Salzburg wurde es mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet.
NEUMARKT AM WALLERSEE
Ein weiteres Unternehmen im Flachgau, bei dem Klimaschutz Programm ist, ist die Firma ISOCELL in Neumarkt am Wallersee. ISOCELL-Zellulose ist natürliche Wärmedämmung, die beim Recyclen von Zeitungspapier entsteht. Bis zu sechs Mal wird Altpapier recycelt, ehe es Zellulosedämmstoff wird. Danach kann der Zellulosedämmstoff noch zu Biodünger verarbeitet werden – eine klug ausgetüftelte Kreislaufwirtschaft.
EUGENDORF
Ein echter Vorzeige-Biobäuer*innenbetrieb mit frischem, saisonalem Biogemüse und Kräutern aus dem eigenen Anbau ist der Biohof Pertiller in Eugendorf. Philipp Pertiller, dem der Biohof gehört, hat den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und lebt inzwischen von seinem bio-zertifiziertem Gemüse. Dazu gehört viel Mut, Ausdauer und Leidenschaft. Ebenso auch das Engagement von Angela Lindner, die Obfrau des Obst- und Gartenbauvereins Schwaighofen in Eugendorf ist. Die Artenvielfalt hier ist einfach wunderbar und die Dekoration des Gartens ist so liebevoll gestaltet, dass man sich einfach wohlfühlen muss. Im Schaugarten finden auch unterschiedliche Kurse und Seminare zu verschiedenen Themen statt. Die Kinder der Volksschule Eugendorf kommen zum Beispiel oft im Zuge des Biounterrichts vorbei und lernen, unter anderem wie Hafer oder Leinsamen aussehen, bevor sie in ihrem Müsli landen. Ein tolles Projekt, dass nur durch viel ehrenamtliche Arbeit der Vereinsmitglieder erhalten wird.
OBERNDORF
Ein weiterer Betrieb auf der Klima-Tour, der größten Wert auf Klimaschutz legt, ist der Biohof-Schmuckbauer in Oberndorf. Früher war der Familienbetrieb ein reiner Milchviehbetrieb mit eigenem Getreideanbau für die Kühe. Als im Jahr 1993 auf dem letzten Stück Feld das Getreide Saatgut aus ging, baute man stattdessen einfach mal ein paar Karotten an. Seither ist die Nachfrage nach Biogemüse stetig gewachsen und man hat sich inzwischen in erster Linie dem Gemüseanbau verschrieben. Das Biogemüse findet sich mittlerweile auf fast jedem bekannten Wochenmarkt in Salzburg.
KOPPL
Die Klima-Tour führte im Flachgau schlussendllich auch zu den Koppler Klimawochen des Salzburger Bildungswerks. Die Veranstalter*innen wollten hier den Besucher*innen die Gelegenheit geben sich zum Thema Klimawandel zu informieren, Fragen zu stellen und zu diskutieren. Gleich zum Auftakt der Veranstaltungsreihe gab es einen spannenden Vortrag von Klimaforscherin Dr. Elke Ludewig. Sie und ihr Team forschen in dem, auf 3.100 Metern Seehöhe gelegenen, Sonnblick-Observatorium. Hier kann der Klimawandel besonders gut beobachtet werden. Deshalb forscht das Team speziell im Bereich klima- und umweltrelevanter Themen. Fest steht: Die Alpen und ihre Ausläufer sind vom Klimawandel ganz besonders betroffen. Die Klimaerwärmung ist hier dramatischer, als in anderen Regionen. Die Folgen sind bereits jetzt unübersehbar: die Winter werden kürzer, Gletscher schmelzen, Naturkatastrophen hinterlassen ihre Spuren, viele Tiere und Pflanzen sind durch steigende Temperaturen in ihren Lebensräumen bedroht.
GRÖDIG
Mit dem Fahrrad ging es gemeinsam mit Die Grünen und Unabhängigen Grödig vom Zentrum Grödig über die Kreuzung Glanegg nach Fürstenbrunn, wo mir die Gemeindegruppe die aktuellen Probleme samt nachhaltigen Lösungsvorschlägen präsentierte. Um den verkehrsgeplagten Ort vom Verkehr – und so nebenbei Familien vom teuren Zweitauto – zu entlasten, böten sich moderne Carsharingangebote an. Weniger Verkehr bei mehr Lebensqualität ließe sich zudem erreichen, würden neue Wohnbauvorhaben an Vorgaben für nachhaltiges Bauen und moderne Mobilitätskonzepte geknüpft. Dazu gehören sichere Fuß- und Radwege quer durch die Gemeinde. Geht es nach den „Grünen und Unabhängigen Grödig“, würde zudem ein neu zu schaffender Gestaltungsbeirat künftig darauf achten, dass die vielen geplanten Bauvorhaben einer modernen ökologischen Baukultur entsprechen. Und weil der Flachgauer Gemeinde aufgrund ihrer Lage zwischen Untersberg und Stadt Salzburg eine besondere Verantwortung gegenüber der Natur zukommt, sollte Grödig zur „Naturschutzgemeinde“ werden. Kern der Vision ist, dass Grödig eben besonders darauf achtet, den Flächenfraß einzudämmen und bei all seinen Entscheidungen den Schutz von Natur, Klima und Artenvielfalt in den Vordergrund stellt. Ich bin sehr beeindruckt mit welcher Motivation und mit wieviel Energie die Ortsgruppe sich für eine enkeltaugliche Zukunft in ihrer Gemeinde stark macht. Danke für dieses vorbildliche Engagement.
UNTERWEGS MIT DER KLIMA-TOUR AUCH IM SCHÖNEN PONGAU IN ST. JOHANN
Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der SBS Shopping, Klaus Horvat-Unterdorfer, ging es durch zahlreiche Geschäfte, bei denen Nachhaltigkeit und Regionalität groß geschrieben wird. So etwa beim Modehaus Adelsberger, bei dem es Mode aus recycelten PET-Flaschen und Biobaumwolle zu kaufen gibt.
Regionales Handeln, Einkaufen und Produzieren vor Ort ist wichtig für die Menschen und den Klimaschutz. Es werden Arbeitsplätze und Lehrstellen vor Ort geschaffen und das Verkehrsaufkommen wird reduziert.
Wie viele andere Betriebe setzt sich so zum Beispiel auch Josef Nagl von Nagl & Mode für die Stärkung der Ortszentren und den lokalen Handel ein. Auch das Familienunternehmen beim Hotel Restaurant Stöcklwirt*** setzt seit mehr als 100 Jahren auf Qualität aus der Region. Und auch Harry Albel produziert in Handarbeit in seiner Manufaktur echte Genussschmankerl: Liköre, Gin, Sirupe, Marmeladen, Chutneys oder Honig.
Ein echtes Vorzeigeunternehmen in Sachen Klima- und Umweltschutz in St. Johann ist die Firma thermo-span. Bereits seit 1965 werden hier Dämmstoffe aus recyclingfähigen Materialen, wie z. B Holz aus heimischen Sägewerken hergestellt. Mit den Dämmstoffen von thermo-span wurden seit über 30 Jahren große Energiemengen in unzähligen Wohnhäusern, Senior*innenwohnheimen, Schulen etc. eingespart. Auch in der Produktion wurden Voraussetzungen geschaffen, um umweltfreundlich, wirtschaftlich und energiebewusst arbeiten zu können.
GRÜNE RADRETTUNG IN WALS-SIEZENHEIM, HALLEIN UND DER STADT SALZBURG
Bei strahlendem Sonnenschein führte die Klima-Tour weiter nach Wals-Siezenheim zur Radrettung der GRÜNEN Wals-Siezenheim. Gemeinderat Ernst Offner gab währenddessen Einblicke in die Renaturierungspläne für die Saalach. Ein im 19. Jahrhundert kanalisiertes Gerinne wird zwischen dem Siezenheimer Steg und Wals- Grünau wieder zu einem naturnahen Voralpenfluss mit ökologischer Vielfalt und hohem Erholungswert umgebaut. Die Aufweitung der Saalach ist notwendig, um die Wohnbereiche in der Nähe der Siezenheimer Au gegen Hochwasser besser zu sichern. Solche Renaturierungsprojekte bieten nicht nur einen guten Schutz vor Hochwasserereignissen, sondern sind ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt.
Bei Traumwetter fand die GRÜNE Radrettung auch in Hallein statt. Vom Kinderrad über Mountainbikes und Klapprädern bis zum Elektro-Radl, der Mechaniker von Veloserv hat sie alle wieder fit gemacht.
Ebenso lud die Bürgerliste: Die Grünen in der Stadt Salzburg zur Radrettung in den Kurpark ein. Nur wenige Meter entfernt wurden Äpfel und Sonnenblumen im Rahmen der Klima-Tour auf der Schranne verteilt, um mit den Menschen über Klimaschutz, gesunde Ernährung und umweltfreundliche Mobilität ins Gespräch zu kommen.
LAST BUT NOT LEAST: FRIDAYS FOR FUTURE - WELTWEITER KLIMASTREIK
Mit dabei waren wir natürlich auch beim weltweiten Klimastreik. Mehr als 2000 Menschen protestierten beim weltweiten Klimastreik auf Salzburgs Straßen. Fridays for future, die Initiator*innen, setzten ein lautstarkes Zeichen für mehr Klimagerechtigkeit.
Und ja, die jungen Menschen haben recht: Es ist ihre Zukunft, wir sind es ihnen schuldig jetzt zu handeln und ihnen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen. Wir GRÜNE werden uns daher weiter dafür stark machen, dass Klimaschutz bei politischen Entscheidungen Priorität hat.