MEHRWEG IST DIE LÖSUNG – NICHT NUR BEI SACKERLN!
Schellhorn fordert von Bundesregierung noch mehr Mut: „Wir brauchen endlich verpflichtende Mehrwegquoten und Pfandsysteme!“
Der Grüne Umweltlandesrat Heinrich Schellhorn begrüßt das geplante Plastiksackerl-Verbot der Bundesregierung. Er erinnert jedoch daran, dass die Regierung damit lediglich eine EU-Richtlinie einhalte, die den Verbrauch von Plastiksackerln mindern soll. Für Österreich bedeutet das eine verpflichtende Reduktion der Sackerln bis Ende 2019 sowie das Ende der kostenlosen Abgabe bis Ende 2018.
Das Plastiksackerl-Verbot sei ein „erster wichtiger Schritt“, aber noch nicht die Lösung. Denn wenn man nun hergeht und das Plastiksackerl mit Sackerln aus Papier oder anderen Materialien ersetzt, sei das ebenso wenig umweltschonend. „Wir müssen den Abfall nachhaltig reduzieren und da hilft nur eins: Mehrweg lautet die Lösung!“, so Schellhorn.
Littering ist das Problem – Mehrweg die Lösung
Und zwar nicht nur bei den Plastiksackerln: Wie eine aktuelle Studie aus dem Ressort von LH-Stv. Heinrich Schellhorn zeigt, landen immer mehr Abfälle an Straßenrändern, auf Wiesen und Böschungen im Bundesland Salzburg. Aus der Studie geht hervor, dass im vergangenen Jahr allein entlang der städtischen Salzachböschung rund 2,4 Tonnen Müll achtlos weggeworfen wurden, 76 Prozent davon entfallen auf Getränkeverpackungen.
Schellhorn sieht hier dringenden politischen Handlungsbedarf: „Wir wissen, dass bei den Littering-Abfällen die Getränke-Einwegverpackungen das Hauptproblem sind. Sie verleiten uns zum gedankenlosen Wegwerfen. Mit Mehrwegquoten und Pfandsystemen kann am wirksamsten gegen Littering vorgegangen werden. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass das Prinzip der Freiwilligkeit in Sachen umweltfreundlicher Verpackungen gescheitert ist! An gesetzlichen Verpflichtungen führt kein Weg mehr vorbei! Hier braucht es mehr Mut – auf allen politischen Ebenen“, fordert Schellhorn.
Das Land sei hier bereits vorbildlich unterwegs: Ab 1.1.2019 gilt das neue Abfallwirtschaftsgesetz. Dieses schreibt den Einsatz von 80 Prozent Mehrwegprodukten bei größeren Veranstaltungen verpflichtend vor. „Gerade bei großen Veranstaltungen fallen enorme Abfallmengen an, die durch den Einsatz von Mehrwegsystemen wesentlich verringert werden können“, so Schellhorn.
Diesen Mut fordert Schellhorn auch von der Bundesregierung und fordert zum wiederholten Male die Einführung eines neuen rechtlichen Rahmens zum Ausbau von Mehrwegsystemen mit verbindlichen Quoten und Umsetzung mittels Stufenplan sowie eine verpflichtende Kennzeichnung von Mehrweg- und Einweg-Getränkeverpackungen. „Das ist unumgänglich“, ist Schellhorn überzeugt. Ebenso müsse man über die Einführung einer standardisierten 0,33l-Mehrweg-(Bier-) Flasche im Einzelhandel nachdenken. „Für Umweltministerin Elisabeth Köstinger wäre das eine gute Gelegenheit zu zeigen, dass ihr Umweltschutz ein ehrliches Anliegen ist und sie mehr Mut hat, als lediglich das umzusetzen, wozu sie laut EU-Richtlinien ohnehin verpflichtet ist“, so Schellhorn.
In diesem Sinne unterstützt Schellhorn – im Gegensatz zu LRin Hutter – auch den Vorschlag, ein Pfandsystem für Coffee-to-Go-Becher nach Grazer Vorbild einzuführen.