Skip to main content
29.09.2025 Presseaussendung

10-Punk­te-Plan gegen Ver­sor­gungs­kri­se in der Kin­der- & Jugen

"Psychisch kranke Kinder brauchen dringen bessere Versorgung."
Kimbie Humer-Vogl

Das Bundesland Salzburg steuert auf eine massive Versorgungskrise in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Problemen zu. Die GRÜNEN fordern bei der Landtagssitzung am kommenden Mittwoch mit einem dringlichen Antrag einen 10-Punkte-Plan, um die psychische Versorgung von Kindern und Jugendlichen sicher zu stellen. Denn alle zentralen Versorgungseinrichtungen im Land berichten bereits jetzt von fehlenden Kapazitäten: So gilt im Psychosozialen Versorgungs- und Beratungszentrum „Am Ball“ ein Aufnahmestopp bis Anfang 2026, die Wartezeiten für die Kinderseelenhilfe betragen ein halbes Jahr und mehr, die kinderpsychiatrischen Kapazitäten am Heilpädagogischen Institut sind reduziert und es fehlen Ressourcen im niedergelassenen Bereich, sowohl bei Therapeut:innen als auch bei Kinderpsychiater:innen. Das hat zur Folge, dass viele junge Menschen de facto ohne Hilfe bleiben. Dazu kommt, dass seit Monaten auch das Kontingent des wichtigen Therapie-Angebotes des Bundes „Gesund aus der Krise“ erschöpft ist. „Familien mit psychisch belasteten oder kranken Kindern und Jugendlichen werden derzeit im Regen stehen gelassen. Sie finden keine Unterstützungsangebote. Dabei brauchen Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen sofort Unterstützung, damit ihre Erkrankung nicht chronisch wird. Aktuell herrscht in Salzburg eine Versorgungskrise, die völlig untragbar ist“, kritisiert die GRÜNE Gesundheitssprecherin Kimbie Humer-Vogl.

Schon im Sommer wurde eine Anfrage zur Versorgungssituation an die Landesregierung gestellt, die Antwort bezeichnet Humer-Vogl als erschütternd. „Die Landesregierung verschließt die Augen vor der Situation und vertröstet auf Lösungen, die teilweise erst in fünf Jahren zu tragen kommen. Viele der jetzt erkrankten Jugendlichen, werden dann schon erwachsen sein. Sie brauchen aber jetzt sofort Hilfe, denn eine psychische Erkrankung lässt sich nicht aufschieben“, so Humer-Vogl.

In ihrem dringlichen Antrag fordern die GRÜNEN unter anderem einen einfachen Zugang zu Informationen über passende Anlaufstellen auf der Landes-Homepage, eine Clearingstelle, die Kinder- und Jugendliche den richtigen Behandlungsstellen zuweist, sowie den Ausbau von nachgehender Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Außerdem soll ein Gesamtversorgungskonzept für das Land langfristig dafür Sorge tragen, dass dramatische Versorgungsengpässe, wie sie gerade stattfinden in Zukunft vermieden werden können.

Die GRÜNEN betonen: Psychische Erkrankungen sind genauso ernst zu nehmen wie körperliche. „Niemand würde akzeptieren, dass einem Kind mit einem gebrochenen Bein gesagt wird: ‚Komm in sechs Monaten wieder.‘ Aber genau das passiert aktuell bei psychischen Erkrankungen. Das ist unmenschlich, gefährlich und auch teuer, denn unbehandelte Erkrankungen verursachen enorme Folgekosten für das Gesundheitssystem“, warnt Humer-Vogl.

1
2
3
4
5
6
7
8