Baumschutz für alle Gemeinden abgelehnt
In einem Antrag forderten die GRÜNEN heute im Landtag, dass alle Gemeinden die Freiheit bekommen sollten, ihre Bäume durch Baumschutzverordnungen zu schützen. Bisher ist das nur in der Stadt Salzburg möglich. Die GRÜNE Klubobfrau Martina Berthold möchte das ändern: „Bäume sind die grünen Lungen unserer Städte und Gemeinden. Sie kühlen, sie spenden Schatten, sie speichern Regenwasser. Kurz, sie erhöhen unsere Lebensqualität. Gerade angesichts steigender Temperaturen müssen wir unsere Bäume schützen. Diese Möglichkeit sollen alle Gemeinden haben.“
Ablehnung durch Schwarz-Blau-Rot
Der Antrag wurde mit einer schwarz-blauen Mehrheit abgelehnt, aber auch die SPÖ stimmte dagegen. Berthold versteht die Angst von ÖVP, FPÖ und SPÖ nicht: „Schwarz-Blau und die SPÖ verweigern den Gemeinden die Freiheit, ihre Bäume zu schützen. Damit beschränken sie die Handlungsmöglichkeiten der Gemeinden und arbeiten gegen unsere Lebensqualität. Wir GRÜNE sind aber der Überzeugung: Gemeinden sollen frei entscheiden können, wie sie die Bäume in ihrem Gebiet schützen.“
Baumschutz in der Stadt Salzburg
In Salzburg hat laut Naturschutzgesetz nur die Stadt die Möglichkeit, eine eigene Baumschutz-Verordnung zu erlassen. Grundlage dazu ist § 11 Abs. 1 des Salzburger Naturschutzgesetz: „In der Stadt Salzburg kann der auf öffentlichem oder privatem Grund befindliche Baumbestand durch Verordnung des Gemeinderates mit dem Ziel unter Schutz gestellt werden, die heimische Artenvielfalt, das örtliche Kleinklima und eine gesunde Wohnumwelt für die Bevölkerung aufrechtzuerhalten und zu verbessern oder das typische Orts-, Straßen- und Landschaftsbild zu sichern.“ Die Stadt Salzburg hat eine neue Baumschutzverordnung erarbeitet, mit der alle Bäume ab einem Stammumfang von 55 Zentimetern geschützt sind und als Ersatz für große, alte Bäume zwei Jungbäume gepflanzt werden müssen.
Ältere Bäume mit hoher Wirkung
Alte Bäumen haben eine deutlich höhere Wirkung als junge Bäume. Eine Studie der TU Dresden zeigt beispielsweise, dass ein alter Baum hinsichtlich Beschattung, Kühlung und CO2-Speicherung die Wirkung von 400 Jungbäumen hat. Für Berthold ist deswegen klar: „Wir müssen alles dafür tun, alte Bäume zu schützen. Was sie für uns leisten, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.“
Den entsprechenden Antrag finden Sie im Anhang sowie unter folgenden Link:
https://www.salzburg.gv.at/00201lpi/17Gesetzgebungsperiode/3Session/069.pdf
Die entsprechende Studie der TU Dresden finden Sie unter folgendem Link:
https://tu-dresden.de/tu-dresden/newsportal/news/400-jungbaeume-sind-ein-alter-baum-dresdner-forstexperte-andreas-roloff-fordert-mehr-achtung-fuer-die-grossen-gehoelze
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Moritz Engel
Pressesprecher
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