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29.09.2025 Presseaussendung

GRÜ­NE Kri­tik an He­li­ko­pter-Flug­platz im Na­tur­schutz­ge­biet

Wald von oben
"Erneut Bagger und Betonmischer im Naturschutzgebiet."
Simon Heilig-Hofbauer

In Krimml wurde kürzlich ein neuer Helikopter-Flugplatz im Landschaftsschutzgebiet Oberpinzgauer Nationalpark Vorfeld errichtet. Wie Unterlagen zeigen, die den GRÜNEN vorliegen, wurde die Bewilligung auch von den Amtssachverständigen klar abgelehnt. Der Bezirkshauptmann verfasste dennoch einen positiven Bescheid. „Für den Heliport in Krimml wurden wieder einmal Bagger und Betonmischer ins Naturschutzgebiet geschickt, das dadurch großflächig zerstört wurde. Die Gesamteingriffsfläche betrug 6.000 Quadratmeter, 2.700 Quadratmeter wurden zubetoniert. Und das mitten im Landschaftsschutzgebiet und in unmittelbarer Nähe zum Europaschutzgebiet Sieben Möser-Gerlosplatte sowie dem Nationalpark“, so die Kritik des GRÜNEN Landtagsabgeordneten Simon Heilig-Hofbauer.

 

Klare Ablehnung durch Amtssachverständige

 

Das umfangreiche Gutachten der Amtssachverständigen kam zu folgendem Schluss: „Zusammenfassend kommt es durch die Errichtung des Heliports zu einer Beeinträchtigung der Schutzgüter und zu einem wesentlichen Widerspruch zu den Zielsetzungen des Landschaftsschutzgebietes und damit zu dem dokumentierten öffentlichen Interesse des Naturschutzes an der Bewahrung der Schutzgüter. Darüber hinaus können die Beeinträchtigung angrenzender Schutzgebiete sowie das Auslösen artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände nicht ausgeschlossen werden. Aus fachlicher Sicht ist die beantragte naturschutzrechtliche Bewilligung daher abzulehnen.“ Erstaunlicherweise verfasste nicht, wie sonst üblich, der zuständige Sachbearbeiter, sondern der Bezirkshauptmann selbst einen positiven Bescheid – trotz der negativen Stellungnahme der Amtssachverständigen. „Dass der Bezirkshauptmann das Projekt am Schluss persönlich durchgedrückt hat, obwohl er selbst für Naturschutzverfahren laut Geschäftseinteilung eigentlich gar nicht zuständig ist, wirft Fragen auf“, so Heilig-Hofbauer. „Wir werden dem nun mittels einer Landtagsanfrage nachgehen.“

 

Fragwürdige Angaben des Betreibers

 

Fragen werfen darüber hinaus auch die Angaben des Projektwerbers auf. „Der Projektbetreiber spricht selbst nur von 40 bis 60 Rettungsflügen pro Jahr. Das würde nur etwa einen solchen Flug pro Woche bedeuten. Damit wird sich wohl kaum ein kostendeckender Betrieb bewerkstelligen lassen“, so der GRÜN-Abgeordnete. Heilig-Hofbauer verweist auch darauf, dass der Heliport nur als Ausweichstützpunkt fungieren und dort kein Rettungshubschrauber dauerhaft stationiert sein darf. Personentransporte zu Vergnügungszwecken sind gänzlich untersagt. „Es ist wohl damit zu rechnen, dass bald nach der Eröffnung eine Abänderung des Bescheids beantragt wird, um dann auch solche Vergnügungsflüge durchführen zu können“, warnt Heilig-Hofbauer. Interessant ist auch, dass der Betreiber von einem ‚de facto nebelfreien An- und Abfluggebiet‘ gesprochen hat. Allerdings zeigte sich der neue Heliport bei einem Besuch des ORF komplett nebelverhangen, an einen Flugbetrieb war nicht zu denken. „Auch diese Angaben blieben anscheinend ungeprüft“, so Heilig-Hofbauer abschließend.

 

 

Die entsprechende Anfrage finden Sie im Anhang oder unter folgendem Link:

https://www.salzburg.gv.at/00201lpi/17Gesetzgebungsperiode/4Session/062-ANF.pdf

Simon Heilig-Hofbauer

Klubobfrau-Stellvertreter, Landtagsabgeordneter

[email protected]
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