UVP ist Lebensversicherung für Natur
GRÜNE zu Forderungen der Seilbahnwirtschaft: UVP ist Lebensversicherung für Natur
Bei der Fachtagung der Seilbahnwirtschaft in St. Johann im Pongau haben Vertreter der Branche erneut weniger Verfahren und Auflagen gefordert und insbesondere die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) kritisiert. Gleichzeitig läuft gegen Österreich ein Vertragsverletzungsverfahren der EU, weil die UVP-Regeln teils nicht streng genug sind. Für die GRÜNEN Salzburg ist klar: Wer an UVP-Standards sägt, riskiert langfristige Schäden für Natur, Artenvielfalt und die Lebensqualität der Menschen im Alpenraum. „Die UVP ist unsere Lebensversicherung für Natur und Bevölkerung. Gerade im hochsensiblen Gebirge müssen große Projekte und sogenannte Modernisierungen von Seilbahnen auf ihre Auswirkungen auf unsere wertvolle Natur geprüft werden. Wer hier die Standards aufweichen will, befeuert den Bodenverbrauch und das Artensterben“, betont Martina Berthold, GRÜNE Naturschutzsprecherin im Salzburger Landtag.
Auch bei Erneuerungen bestehender Anlagen seien Überprüfungen der Umweltverträglichkeit notwendig, denn Seilbahnmodernisierungen seien keine unsichtbaren Eingriffe, so Berthold: „In der Praxis werden Stationen vergrößert, Trassen verbreitert, zusätzliche Pisten, Speicherteiche, Zufahrten und Parkplätze geschaffen. Das heißt mehr versiegelter Boden, mehr Eingriffe in Schutzwälder, Moore und sensible Lebensräume. Wer so tut, als ginge es nur um ein bisschen Technik-Update, verschweigt die Realität.“
Besonders kritisch sehen die GRÜNEN die seit Jahren praktizierte Salamitaktik im alpinen Tourismus. „Zuerst heißt es Modernisierung, dann Qualitätssicherung, dann kleine Erweiterung. Jede einzelne Maßnahme wird kleingeredet, in Summe verschwinden aber ganze Hänge, Lebensräume und Ruhezonen für Wildtiere. Genau deshalb braucht es starke UVP-Verfahren, die das Gesamtbild im Auge behalten und nicht nur das einzelne Projektteilchen“, unterstreicht die GRÜNE Landtagsabgeordnete.
„Die Zukunft des Wintertourismus liegt nicht im nächsten Kubikmeter Beton, sondern in einem schonenden Umgang mit unseren Bergen. Wenn wir jetzt zulassen, dass Schritt für Schritt mehr Boden verbaut und mehr Lebensraum zerstört wird, fällt uns das allen langfristig auf den Kopf – ökologisch, sozial und ökonomisch“, stellt Berthold abschließend klar.
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