Skip to main content
07.09.2025 Presseaussendung

GRÜ­NER An­trag: Trans­pa­renz und Re­duk­ti­on bei Pes­ti­zi­den

"Letztendlich sind wir alle den gesundheitlichen Risiken ausgesetzt."
Martina Berthold

In der kommenden Landtagssitzung bringen die GRÜNEN einen umfassenden Antrag zur Transparenz, Kontrolle und Reduktion des Pestizideinsatzes in Salzburg ein. Hintergrund sind die alarmierenden Ergebnisse einer aktuellen Studie des Umweltbundesamts: In Wals-Siezenheim und St. Koloman wurden zahlreiche gesundheitsgefährdende Pestizide in der Luft nachgewiesen, darunter auch Substanzen, die längst verboten sind. Besonders besorgniserregend ist der Fund von Anthrachinon, einem krebserregenden Stoff, der seit 2009 nicht mehr verwendet werden darf. Für die GRÜNE Klubobfrau Martina Berthold ist klar: „Diese Studie zeigt schwarz auf weiß: Auch in Salzburg gibt es eine massive Belastung durch Pestizide. Anrainer:innen, Bäuerinnen und Bauern und letztendlich wir alle sind den gesundheitlichen Auswirkungen ausgesetzt. Das darf nicht länger ignoriert werden.

Die GRÜNEN fordern, dass der Pestizideinsatz rasch und vor allem deutlich reduziert wird. Bäuerinnen und Bauern sollen beim Umstieg auf umweltfreundlichere Methoden unterstützt werden. Es braucht jedoch auch mehr: Gemeinden und das Land sollen im eigenen Wirkungsbereich auf den Pestizideinsatz verzichten. Pestizidfreie Zonen rund um Kindergärten, Schulen, Senior:innenwohn- und Krankenhäusern sollen eingerichtet werden und in Privatgärten sollten Pestizide nicht eingesetzt werden.

Es geht um den Schutz unserer Gesundheit und der Umwelt. Die Konsument:innen müssen über die Risiken informiert werden und es müssen endlich ernsthafte Maßnahmen gesetzt werden. Denn auch Salzburg ist laut EU-Ziel dazu verpflichtet, den Pestizideinsatz bis 2030 um 50% zu reduzieren“, fasst die GRÜNE Umweltsprecherin zusammen. Zudem setzen sich die GRÜNEN für verbindliche Grenzwerte für Pestizide in der Luft auf EU-Ebene ein.

Mangelnde Transparenz beim Pestizideinsatz

Landesrat Schwaiger hat in seiner Beantwortung einer GRÜNEN Landtagsanfrage zudem die mangelhafte Transparenz bestätigt: Zwischen 2019 und 2024 wurden nur rund ein bis zwei Prozent der beruflichen Anwender:innen kontrolliert, bei fast jeder fünften Kontrolle gab es Verstöße. „Das zeigt, wie unzureichend die Kontrollen sind. Ohne Transparenz bleibt der Schutz von Gesundheit und Umwelt ein leeres Versprechen“, kritisiert Berthold.

In ihrem Antrag fordern die GRÜNEN daher neben einer umfassenden Aufklärung der Bevölkerung auch eine bundesweite Pestizid-Datenbank. „Die Landwirt:innen müssen bereits heute dokumentieren, wann sie welche Pestizide verwenden. Diese Daten könnten unkompliziert digital erfasst und öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Anrainer:innen sollten mit ihren Fragen nicht im Kreis herumgeschickt werden“, so Berthold und stellt klar: „Es geht um unsere Böden, unser Wasser und um die Gesundheit aller Salzburger:innen. Es braucht endlich ernsthafte Maßnahmen gegen Pestizide.

Den entsprechenden Antrag sowie die Anfragebeantwortung finden Sie im Anhang oder unter den folgenden Links:

https://www.salzburg.gv.at/00201lpi/17Gesetzgebungsperiode/3Session/513.pdf

https://www.salzburg.gv.at/00201lpi/17Gesetzgebungsperiode/3Session/175-BEA.pdf

 

Für Rückfragen:
Moritz Engel
Pressesprecher
+43-680-1551562

1
2
3
4
5
6
7
8