Lückenlosen Schutz für Kinder sicherstellen
Die jüngsten Enthüllungen über Misshandlungen in SOS-Kinderdörfern in Kärnten und Tirol haben österreichweit für Entsetzen gesorgt. Nun sind auch in Salzburg Missbrauchsvorwürfe bekannt geworden. Die GRÜNEN fordern lückenlose Aufklärung und haben eine dringliche Anfrage an die Landesregierung gestellt. „Wie konnte ein einschlägig vorbestrafter Mann überhaupt noch mit Kindern arbeiten? Warum haben die Kontrollmechanismen versagt? Welche Maßnahmen trifft das Land jetzt? Diese Fragen müssen dringend beantwortet werden“, fordert die GRÜNE Landtagsabgeordnete Humer-Vogl.
Gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des SOS-Kinderdorfs Seekirchen läuft bereits ein Ermittlungsverfahren wegen sexuellen Missbrauchs zweier damals unmündiger Mädchen. Besonders erschütternd: Der Mann war bereits 2021 wegen sexuellen Missbrauchs rechtskräftig verurteilt, das Arbeitsverhältnis wurde jedoch erst nach dieser Verurteilung beendet. „Wir dürfen nicht vergessen: Hinter jedem dieser Fälle stehen Kinder, für die das ein Trauma fürs Leben ist. Gerade deshalb muss der Schutz von Kindern absolut lückenlos sein. Jeder einzelne Missbrauchsfall ist einer zu viel“, so Humer-Vogl. In ihrer Anfrage fordern die GRÜNEN Informationen über die Aufsichts- und Prüfpflichten des Landes, die Reaktion auf Hinweise zu Kindeswohlgefährdungen und die Maßnahmen, mit denen künftig sichergestellt werden soll, dass Kinder bestmöglich geschützt sind. „Es braucht Aufklärung und klare Konsequenzen. Wir erwarten von der Landesregierung volle Transparenz und konkrete Verbesserungen in den Kontrollmechanismen“, so Humer-Vogl und fordert auch von den SOS-Kinderdörfern, neben einer lückenlosen Aufklärung, dass diese ihre Strukturen, die auf einem veraltetet Gesellschaftsbild beruhen, neu ausrichten und ihre Mitarbeiter:innen nach den aktuellen sozialpädagogischen Standards qualifizieren.