Nationalpark Hohe Tauern: Schutzplan gefordert
Der Entwurf des Managementplans 2025 – 2033 für den Nationalpark Hohe Tauern bleibt aus Sicht der GRÜNEN Naturschutzsprecherin Martina Berthold hinter den Anforderungen an einen echten Schutzplan zurück. Der größte Kritikpunkt: Nachdem der Plan in der vereinbarten Arbeitsgruppe sehr fachlich und konstruktiv ausgearbeitet worden ist, wurden im Anschluss unabgestimmt noch sehr entscheidende Änderungen vorgenommen, die den Naturschutz abschwächen. Auch der Versuch bei der heutigen Sitzung, die offenen Punkte gemeinsam zu klären und zu einem Konsens zu finden, wurde abgeblockt.
Berthold kündigt an, sich weiter gegen die geplanten Schwächungen im Naturschutz einzusetzen: „Es muss zu schaffen sein, unseren größten Naturschatz, den Nationalpark Hohe Tauern, gemeinsam zu schützen!“
Vertragsnaturschutz statt klarer Regeln
So sollen Naturschutz-Maßnahmen im Nationalpark beispielsweise ausschließlich über den Weg des Vertragsnaturschutzes und nur mit Zustimmung der Grundeigentümer umgesetzt werden. „Das heißt für den Naturschutz im Nationalpark: Goodwill statt Garantie. Der Naturschutz ist immer von der Bereitschaft der Grundeigentümer abhängig“, kritisiert Berthold. Zentrale Naturschutzziele dürfen nicht am Vetorecht Einzelner scheitern.
Verwässerung bei Zonen und Renaturierung
Darüber hinaus fehlen im Managementplan harte Schutzgarantien für die Kern- und Naturzone. Für die Renaturierung, etwa bei Mooren und Gewässern gibt es keine klaren, messbaren Zielpfade. „Ein Nationalpark ist kein Freizeitpark. Wir brauchen klare Schutzgarantien statt weichgespülter Formeln. Nur so wird der Schutz unserer wertvollen Natur gewährleistet“, so Berthold. Sie fordert, dass die Kern- und Naturzonen weder verkleinert noch qualitativ abgeschwächt werden dürfen. Für die Renaturierung wollen die GRÜNEN einen Jahresfahrplan bis 2033 mit überprüfbaren Etappen: zum Beispiel Flächenziele für Moore, Kilometerziele für frei fließende Gewässer und einen messbaren Wildniszuwachs, sowie vordefinierten Management-Reaktionen, falls Zielwerte verfehlt werden.
Positive Entwicklungen bleiben unverbindlich
Gleichzeitig sehen die GRÜNEN in dem Entwurf, etwa bei Öffentlichem Verkehr und Besucherlenkung, auch richtige Ansätze. Diese müssen aber noch in klare Verbindlichkeit überführt werden. „Es gibt einige richtige Ansätze. Doch auch diese bleiben leere Worte, wenn dahinter nicht konkrete Maßnahmen und verbindliche Ziele stehen.“
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Moritz Engel
Pressesprecher
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