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04.09.2025 Presseaussendung

Ver­ta­ne Chan­ce für mehr Si­cher­heit im Nacht­le­ben

"Awareness-Konzepte sorgen dafür, dass alle sicher feiern können."
Martina Berthold

Novelle des Veranstaltungsgesetzes ist vertane Chance für mehr Sicherheit im Nachtleben

Heute, am 4. September 2025, endet die Begutachtungsfrist zur Novelle des Salzburger Veranstaltungsgesetzes. Doch obwohl das Gesetz umfassend überarbeitet wurde, fehlt ein entscheidender Punkt: Das Thema „Awareness“, also Schutz- und Präventionskonzepte bei Veranstaltungen, kommt nicht vor. Für die Klubobfrau der Salzburger GRÜNEN, Martina Berthold, ist das eine vertane Chance: „Die schwarz-blaue Landesregierung stellt das Veranstaltungsgesetz neu auf, aber ein wesentlicher Aspekt wird vollkommen ignoriert: Veranstaltungen sollen für alle sicher und diskriminierungsfrei sein. Awareness-Konzepte sorgen dafür, dass Menschen ohne Angst gemeinsam feiern können.“

Landtag hat es schon beschlossen – Regierung ignoriert es

Besonders verwunderlich: Der Salzburger Landtag hatte auf Antrag der GRÜNEN am 11. Oktober 2023 einstimmig beschlossen, rechtliche Rahmenbedingungen für Awareness-Konzepte gemeinsam mit relevanten Stakeholdern zu prüfen. Davon scheint jedoch nichts in das neue Gesetz geflossen zu sein. In einer Anfrage wollen die GRÜNEN nun wissen, warum. „Im Landtag haben wir einstimmig beschlossen, dass Awareness-Konzepte rechtlich geprüft werden sollen. Das ist nun fast zwei Jahre her und trotzdem schafft es die Landesregierung nicht, dieses Thema im neuen Veranstaltungsgesetz zu verankern. Das zeigt, dass die Landesregierung in Sachen Gewaltprävention noch großen Nachholbedarf hat“, so Berthold.
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Awareness ist so wichtig wie Brandschutz und Fluchtwege

Im Gesetzesentwurf werden detailliert Fluchtwege oder der Brandschutz verankert, die Prävention von Übergriffen kommt nicht vor. Awareness-Arbeit ist aber kein „Nice-to-have“, sondern ein wichtiger Bestandteil der Veranstaltungskultur. Sie schützt vor Diskriminierung und Übergriffen. Zudem schafft sie Strukturen, in denen Betroffene unmittelbare, niederschwellige Unterstützung bekommen. „So selbstverständlich wie Regelungen zu Brandschutz oder Notausgängen, muss auch soziale Sicherheit im Salzburger Veranstaltungsgesetz verankert sein“, betont Berthold.

Wien geht voran – Salzburg verschläft die Chance

Wien hat sein Veranstaltungsgesetz modernisiert und schreibt ab 2026 bei Veranstaltungen ab 300 Personen ein verbindliches Awareness-Konzept vor, inklusive Awareness-Teams, Rettungsketten und Maßnahmen in der Infrastruktur. „Statt sich an guten Beispielen zu orientieren, bleibt die schwarz-blaue Landesregierung stehen und schaut tatenlos zu“, kritisiert Berthold.

GRÜNE fordern Überarbeitung des Gesetzesentwurfs

Berthold fordert daher, dass der Entwurf nochmals überarbeitet wird: „Wir brauchen ein Veranstaltungsgesetz, das den Schutz der Besucher:innen mitdenkt und für ein sicheres, respektvolles und diskriminierungsfreies Miteinander bei Events sorgt. Die verpflichtende Verankerung von Awareness-Maßnahmen im Veranstaltungsgesetz wäre ein wichtiger Schritt, damit sich alle Menschen beim Feiern wohlfühlen können.

Für Rückfragen:
Moritz Engel
Pressesprecher
+43-680-155

Martina Berthold

Klubobfrau der GRÜNEN im Landtag, GRÜNE Landessprecherin Salzburg

[email protected]
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