SALZBURG AG MUSS WÄRMESTRATEGIE VORLEGEN
LAbg. Scheinast: „Wir brauchen vom Landesenergieversorger verbindliche Ziele, wie Salzburg möglichst rasch eine unabhängige, leistbare und klimaneutrale Wärmeversorgung bekommt.“
Der Krieg in der Ukraine hat Salzburgs Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen im Allgemeinen und russischem Gas im Besonderen drastisch offengelegt. Entsprechend einhellig war heute im Salzburger Landtag die Zustimmung zu einem Antrag der GRÜNEN, dem zufolge die Salzburg AG eine Strategie erarbeiten muss, wie sie für die Salzburgerinnen und Salzburger möglichst rasch „unabhängige, leistbare und klimaneutrale Wärmeversorgung“ sicherstellen will. „Wichtig war uns, dass wir von der Salzburg AG auch verbindliche Zielsetzungen bekommen, es muss jetzt konsequent am Ausstieg aus den Fossilen gearbeitet werden“, so LAbg. Josef Scheinast, Umwelt- und Energiesprecher der GRÜNEN im Landtag und Initiator des Antrags.
„Unsere Abhängigkeit ist enorm“, erklärte Scheinast und rief noch einmal die Fakten dazu in Erinnerung: Demnach wird der Wärmebedarf der Haushalte in Salzburg zu 30 Prozent mit Erdgas, zu 18 Prozent mit Heizöl, zu 11 Prozent mit Biomasse und zu 33 Prozent mit Fernwärme gedeckt. Der Haken an der Fernwärme: Diese wird derzeit zum Großteil von zwei fossilen Großheizwerken mittels Erdgas und Öl geliefert. 71 Prozent der Fernwärme in Salzburg werden somit mit Öl und Gas erzeugt, 19 Prozent kommen aus Abwärme und 10 Prozent steuert die Biomasse bei.
„Mit jeder regional und klimaneutral erzeugten sowie jeder gesparten Kilowattstunde Energie wird unser Land unabhängiger“, betonte Scheinast. Er forderte die Salzburg AG in diesem Zusammenhang auf, sich verschiedene, einst geplante und dann fallengelassene Projekte noch einmal anzusehen und auf eine mögliche Revitalisierung hin abzuklopfen. „Frühere Bewertungen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit von Erneuerbaren-Energie-Projekten dürften heute wohl anders ausfallen“, ist Scheinast überzeugt.