SALZBURGRING: ANRAINER*INNEN WERDEN IM STICH GELASSEN
Gestern wurde bekannt, dass die schwarz-blaue Landesregierung den Pachtvertrag des Salzburgringes verlängert. Für die GRÜNEN in Koppl ist das ein Skandal. Wolfgang Hyden, Sprecher der KAUZ – die GRÜNEN Koppl, stellt fest: „Wir Anrainer*innen in Koppl, Hof und Plainfeld setzen uns seit Jahren für eine deutliche Entlastung ein. Die Schwarz-Blaue Landesregierung lässt uns Anrainer*innen aber komplett im Stich und geht vor der Autolobby in die Knie.“ Martina Berthold, Sprecherin der Grünen, fügt hinzu „Schwarz-Blau macht hier Klientelpolitik auf Kosten der Anrainer*innen. Für uns Grüne ist klar: Es braucht eine drastische Lärmreduktion, damit die Anrainer*innen endlich entlastet werden.“
Obergrenze für Lärm und Rennen gefordert
Um die Belastung für die Anrainer*innen in Koppl, Hof und Plainfeld zu reduzieren, fordern die GRÜNEN von der Landesregierung eine Lärmobergrenze sowie eine festgeschriebene Anzahl an Rennen und Clubtage. Wolfgang Hyden dazu: „Die Landesregierung hat die Wahl zwischen Auto-Lobby oder Anrainer*innen. Es ist ein Armutszeugnis, dass der Vertrag ohne jegliche Einschränkungen verlängert wurde. Für uns in Koppl heißt das nun: Lärm und Belastung bis 2045. Wir fordern daher klar eine Einschränkung der Renntage und belastenden Veranstaltungen sowie eine Lärmobergrenze. Schwarz-Blau soll endlich Politik für uns und nicht für Porsche und Co. machen.“
Der Salzburgring wurde leiser?
Die aktuellen Zahlen der Umweltabteilung des Landes Salzburg zeigen auf, dass die Lärmbelastung seit 2021 steigt. In nahezu jeder Kategorie kam es 2022 zu erhöhten Werten. Renntage gab es 2022 25 und damit 9 mehr als 2021. Auch in der Kategorie „Trackday“ wurde höhere Lärmbelästigung festgestellt. Den Ankündigungen des Geschäftsführers des IGMS, die Rennstrecke durch die geplante Neupositionierung in Hinkunft wesentlich leiser zu betreiben, kann der ehemalige Sprecher des überparteilichen Anrainerbeirates nicht glauben, da der Geschäftsführer in einem SN-Interview am 22. 9 2023 bekannt gab, „dass es wieder vermehrt internationale Rennserien im Nesselgraben geben werde“. Das wäre unter der geltenden, alten Veranstaltungsbewilligung ein lärmtechnischer Super-Gau und steht klar im Widerspruch zu den gegebenen Versprechungen.
Ganzjährige Belastung für die Anrainer*innen?
Der Salzburgring wird von der Geschäftsführung des IGMS (Internationalen gemeinnützigen Motorsportverein Salzburgring) als reine Veranstaltungsstätte betrieben. Im Jahr gibt es insgesamt 224 Betriebstage. Den GRÜNEN ist dafür allerdings keine Betriebsstätten-Genehmigung bekannt. „Dieser Missstand besteht wohl bewusst, weil es dadurch keinerlei Rechte für die lokale Bevölkerung gibt“, so Wolfgang Hyden. „Dabei liegt uns ein Gutachten vor, dass der Salzburg Ring eine Betriebsstätten Genehmigung braucht bzw. durch den Umbau am Ring 2021 ein UVP-Verfahren verlangt werden kann.“ Während eine ganzjährige Nutzung für den Betreiber Sinn ergibt, würde das für die geplagten Anrainer*innen erneut mehr Belastung bedeuten.
GRÜNE fordern Transparenz und Einschränkung
Für die GRÜNEN ist die voreilige Pachtvertragsverlängerung ein Einknicken vor der Renn-Lobby. „Der Salzburgring veröffentlichte selbst nie Messdaten zur Lärmbelastung und wehrt sich vehement gegen einen der Jetztzeit angepassten Bescheid zum Betrieb der Rennstrecke. Schwarz-Blau bestätigt die Verlängerung bereits in Aussicht und macht dabei Politik auf Kosten von uns Anrainer*innen. Wir werden hier im Stich gelassen“, unterstreicht Wolfgang Hyden. Berthold hält abschließend fest: „Es zeigt sich einmal mehr, für welche Politik diese schwarz-blaue Landesregierung steht. Sie lässt Anrainer*innen im Stich, während sie jenen bevorzugt, die es sich selbst richten können. Eine so massive Gesundheitsbelastung für die Anrainer*innen kann nicht toleriert werden. Es braucht hier endlich Entlastung und echte Transparenz.“