UNSER RAUM, UNSERE ZUKUNFT
In Obertrum wurde in den letzten Monaten intensiv an der zukünftigen Entwicklung der Gemeinde gearbeitet. Viele von euch haben sich im Rahmen des Agenda 21 Prozesses »Z’TRUM – Zukunft Obertrum« eigene Gedanken gemacht, was sie sich (wo) in Obertrum wünschen – es war großartig, zu sehen, wie kreativ und gestaltungsbereit ihr seid! Einige dieser Ideen wurden bereits umgesetzt, die Ergebnisse fließen in das neue Räumliche Entwicklungskonzept (REK) ein und mit Ferdinand Reindl übernimmt ein echter Experte die Koordinierung der Arbeitsgruppen.
Herzlichen Dank lieber Ferdinand, du übernimmst hier eine sehr wichtige Aufgabe für Obertrum!
Sorgsam mit dem Raum umzugehen mag vielleicht für manche auf den ersten Blick in Obertrum »übertrieben« klingen – wir haben eh so viel Platz. Das eigene (Einfamilien-) Haus steht noch immer bei vielen ganz oben auf der Liste der Dinge, die es im Leben zu erreichen gibt. Das ist vor dem ländlichen Hintergrund, in dem viele von uns aufgewachsen sind, total verständlich. Gewohnheiten sitzen tief und reichen oft über Generationen. Nichtsdestotrotz ist bei vielen Jungen ein Umdenken zu bemerken – ein eigener Garten wird auch als Arbeit wahrgenommen, selbst Hand anzulegen beim Bau können viele nur mehr sehr eingeschränkt, Grundstücks- und Baustoffpreise erreichen bisher unerreichte Höhen. Viele ganz praktische Gründe werden also in Zukunft dazu führen, dass weniger Fläche verbraucht werden kann. Das mag für manche schmerzhaft klingen – im Sinne einer zukunftsweisenden Raumplanung und Entwicklung ist genau das, was wir brauchen. Beim Wohnen werden wir wieder etwas zusammenrücken, die Wohnflächen werden kleiner sein, Spiel und Sport wird wieder viel mehr öffentlich als in einzelnen Gärten stattfinden. Das spart nicht nur Geld und versiegelte – also wasserundurchlässige – Flächen, sondern fördert auch den sozialen Zusammenhalt. Kinder der 70er und 80er Jahre erinnern sich bestimmt gerne an die Zeit, die sie gemeinsam mit Nachbarskindern »unterwegs« verbracht haben.
Gleichzeitig sinkt die Hochwassergefahr in Obertrum, Österreich, weltweit mit jedem Quadratmeter, der nicht bebaut/ versiegelt wird. Wir können hier also mit »Nichtstun« viel erreichen! Dichterer Wohnraum sorgt außerdem für kürzere Wege = weniger motorisierten Verkehr = Klimaschutz = unsere Zukunft. In Obertrum wurde bei der Erstellung des Leitbildes für das REK unter anderem die bevorzugte Nutzung von bestehenden, ungenutzten Gebäuden oder ungenutzten Flächen festgeschrieben, Baulandsicherung wird zunehmend Mehrparteieneinheiten umfassen.
Interesse am Leitbild (Stand Juni 2023 – wird laufend weiterentwickelt)?
Das Leitbild als Download
REK – Leitbild Obertrum
AKTUELL BEI UNS IN OBERTRUM
Wir GRÜNEN sind in diesem Zusammenhang begeistert vom Kauf des sogenannten »Ritterhauses«, das angrenzend an den Kindergarten für diesen adaptiert wird. Genau so wird verantwortungsvoll mit Fläche und Ressourcen umgegangen. Nicht so gut gelungen ist hingegen die Neugestaltung des Schulbezirks, der doch viel weniger Grün in Form von Bäumen, Sträuchern oder Grünflächen aufweist, als der Plan das vermuten hätte lassen. Auch wenn die Bäume noch wachsen werden, konnte ich letztens folgendes Zitat vernehmen: »Das ist eine schiache Betonwüste, in der man sich im Sommer nicht aufhalten kann.« Schade, denn das Konzept war vielversprechend und der Einsatz groß. Wir regen an, unbedingt zusätzliche Baumschattenplätze und befeuchtendes und damit kühlendes Grün zu schaffen.
WIE GEHT’S JETZT WEITER?
Nachdem das Leitbild am 12. Juli öffentlich vorgestellt wurde und von Seiten interessierter Grundeigentümer*innen oder Gemeindebürger*innen Wünsche und Vorschläge eingebracht werden konnten, geht es an die Erstellung des Räumlichen Entwicklungskonzeptes sowie in weiterer Folge eines neuen Flächenwidmungsplanes. Es wird auch ein neues Energie- und Freiraumkonzept erarbeitet. Insgesamt also eine sehr spannende Zeit, in der viele Weichen gestellt werden.
Wir halten euch auf dem Laufenden und freuen uns weiterhin über rege Beteiligung!
RAUM PLANEN – WARUM?
- Flächen sparen – wir brauchen ja auch noch landwirtschaftliche Flächen!
WIE?
Bauen in zentraler Lage verbraucht weniger Fläche und senkt die Kosten für’s Bauen, den Verkehr, Kanal und sonstige Infrastruktur. In die Höhe statt in die Breite bauen (Tiefgaragen statt Parkplätze, Supermärkte nur mehr mit Nutzung der Fläche in die Höhe etc.) - Ortskern stärken & bereits bebaute Flächen nutzen – das stärkt die Gemeinschaft & schützt die Umwelt!
WIE?
Förderung für die Wiederbelebung ungenutzter Gewerbeflächen im Zentrum - Möglichst wenig Versiegelung – der nächste Starkregen kommt bestimmt, da braucht es Flächen, wo das Wasser versickern kann!
WIE?
Platzsparend bauen, Rasengitter, Schotter statt Beton und Asphalt, begrünte Dächer - Wohnen und Gewerbe trennen – Ruhebedürfnis und Lärm passen nicht zusammen!
WIE?
Vor allem dort, wo Lärm, viel Verkehr oder Geruchsbelästigung drohen, passt kein Wohnen hin.
RAUMPLANUNG IST KLIMASCHUTZ!
DARUM: Klima schützen, Geld und Flächen sparen – das ist gscheit!