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09.03.2023 Breaking News

WIE WIR UNS BE­WE­GEN UND BE­GEG­NEN

Wie nehmen Sie den Ortskern in Obertrum wahr? Wo ist überhaupt unser »Ortskern«? Wir haben uns den Dorfplatz genauer angesehen: Zunächst einmal sind wir in der glücklichen Situation, im Ortskern mit der Metzgerei Brandstätter, dem Unterbäck, der Trafik und dem Braugasthof, lebendige Betriebe zu haben. Das ist nicht selbstverständlich und ein großer Wert für unsere Gemeinde. Zur verkehrstechnischen Erschließung des Ortskerns möchten wir einige Beobachtungen, Gedanken und Vorschläge teilen:

Rund um den Dorfplatz/Hauptstraße/Kirchstättstraße kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen:

 

Zu schnelle und zu viele Autos, dazu noch Linienbusse und LKWs flitzen um die Kirchenmauer. Den Zebrastreifen, der leider nur von einer Seite rechtzeitig gesehen werden kann, benutzen die wenigsten. Linksabbiegen wird zur Geduldsprobe, weil gleichzeitig gerade zu den Haupteinkaufszeiten viel zu viele Autos den zweiten Fahrstreifen der Kirchstättstraße blockieren und Autos rückwärts in beide Straßen ausparken. Das führt zu Verstopfung, schlechter Sicht und Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer:innen. Wenn ich mit dem Fahrrad einkaufen fahre, kommt mir zugute, dass ich auch hohe Gehsteigkanten und Stufen sportlich nehmen kann… das kann man nicht jeder:m zumuten. Von Kinderwägen oder Gehhilfen für eingeschränkte Personen gar nicht zu reden. Dass ich mein Fahrrad dann am Gehsteig oder eingezwängt zwischen Autos und Hausmauer abstellen muss, ist kein Qualitätskriterium für eine zukunftsweisende Gestaltung des Verkehrs im Ortszentrum.

 

Wenn wir den nicht motorisierten Verkehr fördern wollen, brauchen wir mehr Barrierefreiheit, ausreichend geeignete Abstellplätze und ein durchdachtes Leitsystem für jene, die mit dem Auto Einkaufen fahren müssen. Warum nicht am runden Parkplatz parken und die eine Minute zu Fuß genießen, ohne enge und gefährliche Parkplatzsuche. Die wenigen Parkplätze direkt um den Dorfplatz sollten für bewegungseingeschränkte Autofahrer:innen reserviert bleiben, gleichzeitig würde Platz freiwerden, um sichere Fahrradwege und -abstellplätze zu schaff en.

 

Abgesehen vom Dorfplatz ist auch der Bereich Hauptstraße/Schulstraße kritisch zu betrachten. Aus Richtung Kirche kommen Fahrzeuge oft viel zu schnell, als dass ein sicheres Linksabbiegen radfahrender Mittelschüler:innen gewährleistet wäre. Denken wir auch an die Eltern, die ihre Kindergartenkinder mit dem Fahrrad begleiten!

 

Grundsätzlich unterstützen wir jedes Vorhaben, das den Durchzugsverkehr aus dem Ortszentrum so weit wie möglich fernhält. Das gelingt meistens dann, wenn es langsamer und umständlicher ist, durch das Zentrum zu fahren, als eine Umfahrungsstraße zu benutzen. In diesem Sinne befürworten wir gestalterische, auch bauliche Maßnahmen, die einerseits die Aufenthaltsqualität und die Sicherheit fördern, andererseits eben nicht das Ziel haben, den Autoverkehr möglichst uneingeschränkt durchbrausen zu lassen. Viele Gemeinden haben bereits positive Erfahrungen mit der Einrichtung solcher Ortszentren gemacht. Ich bin mir sicher, das können wir auch in Obertrum. Wenn wir wollen, wenn der politische Wille dazu da ist. Eine zukunftsweisende Mobilitätsplanung fördert nichtmotorisierten und öffentlichen Verkehrsbund schützt die schwächeren Verkehrsteilnehmer:innen. Idealerweise werden Verkehrsflächen von allen gemeinsam genutzt.

 

Das oberste Prinzip lautet gegenseitige Rücksichtnahme, wobei die Schwächeren immer Vorrang haben. Wenn sich dann noch funktionale, schöne und behindertengerechte Sitzgelegenheiten abseits der Gastgärten einrichten lassen, wo sich Jung und Alt im Baumschatten ausrasten und unterhalten können – perfekt!

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