ABRAMOWITSCH-VILLA: FORDERN RÜCKABWICKLUNG DES VERKAUFS
Wie Unterlagen des Rechercheprojekts „Cyprus Confidential“ zeigen, handelte es sich beim Verkauf des so genannten „Fischerhauses“ in der Gemeinde Fuschl womöglich um ein unerlaubtes Scheingeschäft. „Wir fordern eine Rückabwicklung des dubiosen Millionen-Deals“, so der GRÜNE Raumordnungssprecher LAbg. Simon Heilig-Hofbauer. „Alles deutet darauf hin, dass die Bestimmungen des Salzburger Grundverkehrsgesetzes bewusst umgangen wurden, um die Villa am Fuschlsee in den Einflussbereich des Putin-Vertrauten Roman Abramowitsch zu bringen“, so Heilig-Hofbauer. Um die Vorgänge rund um die Villa des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch unter die Lupe zu nehmen, bringen die GRÜNEN eine umfangreiche Landtagsanfrage ein.
Zum Hintergrund: Die als „Fischerhaus“ bezeichnete Villa wurde 2007 um 11,3 Millionen verkauft. Konkret wurde das 1637 erbaute Anwesen von der britischen Staatsbürgerin Gabrielle Claire Pearce von der Unternehmerfamilie Lieben-Seutter erworben. Wie Medien berichten, ist die Britin dabei offenbar als Treuhänderin der Farleigh International Limited mit Sitz auf den Britischen Jungferninseln tätig gewesen, die Roman Abramowitsch zuzurechnen ist. Die Farleigh Limited hat laut Medienberichten mit Pearce am 6. Juli 2007 einen Kreditvertrag über 15 Millionen Euro abgeschlossen, der bis 2015 mehrfach verlängert wurde, um auch die späteren Sanierungsarbeiten zu bezahlen. 2017 wurde der Vertrag schließlich aufgelöst. In einer Treuhandurkunde vom 3. April 2017 wurde ausdrücklich festgehalten, dass die Britin niemals die wirtschaftliche Eigentümerin der Liegenschaft gewesen ist, sondern als Treuhänderin für Farleigh International und deren letztlichen Eigentümer Roman Abramowitsch agiert hat. Farleigh verzichtete auf alle Forderungen gegenüber Pearce. Im Jahr 2017 erfolgte dann die Schenkung an Anna Abramowitsch, die Tochter von Roman Abramowitsch. „Das Grundverkehrsgesetz sieht besondere Bestimmungen für den Verkauf von Grundstücken an EU-Ausländer*innen vor. Dass in Wirklichkeit der Russe Abramowitsch hinter dem Villen-Kauf gestanden ist, dürfte nach den nun vorliegenden Informationen bewusst verschleiert worden sein. Die Salzburger Behörden sind gefordert, rasch entsprechende Schritte einzuleiten, den Verkauf 2007 zu prüfen und eine Rückabwicklung einzuleiten“, so Heilig-Hofbauer abschließend.