Baumschutz versus Eigeninteressen
oder wie zwei mächtige Linden einem Baukran weichen müssen
Zwei alte Linden, die gestern gefällt werden mussten, erhitzen die Gemüter der Menschen.
Wals-Siezenheim ist als Speckgürtelgemeinde bekannt für die rege Bautätigkeit. Durch die ungebremste Versiegelung sind grüne Oasen hier bereits eine Ausnahme. Nun sind zwei alten Linden Opfer von rücksichtslosen Bauarbeiten geworden. Von Salzburg kommend wirkten sie bisher, nach er abweisenden Fahrt entlang von Schrottplatz, Gewerbehallen und Bundesheergebäuden, wie ein erster Willkommensgruß. Damit ist es seit Dienstag leider vorbei.
Trotz verpflichtender Wurzelsicherungsmaßnahmen seitens der Gemeinde, wurden bei den Grabungsarbeiten am angrenzenden Grundstück armdicke Wurzeln rücksichtslos mit dem Bagger herausgerissen. Weil dadurch die Standfestigkeit der beiden Bäume nicht mehr gewährleistet war, und Gefahr in Verzug bestand, mussten die Bäume nun gefällt werden. Was in über hundert Jahren gewachsen ist, wurde in wenigen Stunden zerstört. Wo sich bis vor kurzem noch die Äst der mächtigen Linden ausbreiteten, steht jetzt ein riesiger Baukran.
Es bleibt zu hoffen, dass der Bauherr für sein gesetzeswidriges Verhalten mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln bestraft und kräftig zur Kasse gebeten wird. Denn mutwillige Umweltzerstörung darf kein Kavaliersdelikt sein.