Wir fordern ein Ende für Trophäenjagd-Angebote in Salzburg
Während andere europäische Länder wie Belgien längst handeln, bleibt Salzburg ein Umschlagplatz für die Trophäenjagd. Die GRÜNEN fordern in der kommenden Landtagssitzung ein Ende der Bewerbung von Trophäenjagdreisen in den globalen Süden auf der Messe „Hohe Jagd und Fischerei“. „Es kann nicht sein, dass in Salzburg Reisen angeboten werden, bei denen bedrohte Tiere für viel Geld abgeknallt werden. Während andere Länder den Trophäenhandel verbieten, wird hier das Töten von Elefanten, Leoparden und Nilpferden als Freizeitspaß verkauft“, stellt die GRÜNE Tierschutzsprecherin Kimbie Humer-Vogl klar.
Salzburg als Drehscheibe für grausame Jagdreisen
Österreich zählt zu den Spitzenreitern beim Import von Jagdtrophäen aus dem globalen Süden. Zwischen 2013 und 2022 wurden 3.544 Trophäen geschützter Tierarten nach Österreich gebracht – ein trauriger Rekord. Jedes Jahr wird auf der „Hohe Jagd und Fischerei“-Messe in Salzburg ein Markt für das Töten exotischer Tiere geschaffen. Dort können sich Jäger:innen für tausende Euro Abschussreisen buchen, inklusive Flug, Unterkunft und Rücktransport der erlegten Tiere. Laut der Tierschutzorganisation „Pro Wildlife“ waren letztes Jahr mindestens 85 Aussteller gemeldet, die solche Reisen vertreiben. „Die Vorstellung, dass auf einer Messe in Salzburg Kataloge aufliegen, in denen Elefanten, Krokodile oder Leoparden als Abschussobjekte angepriesen werden, ist unfassbar. Es geht hier nicht um Naturschutz oder nachhaltige Jagd. Es geht um Profit auf Kosten bedrohter Tiere. Diese Art der Jagd hat auf einer Salzburger Messe nichts zu suchen!“, kritisiert Humer-Vogl. Studien zeigen, dass Jagdtourismus die Wildtier-Bestände gefährdet und Wilderei sowie illegale Jagdpraktiken fördert. Zudem gibt es keine Garantie, dass die Tiere durch ungeübte Jäger:innen nicht qualvoll verenden.
Chance für Salzburg: Jetzt handeln!
Mit der Übernahme des Messeveranstalters durch Stadt, Land und Wirtschaftskammer Salzburg ergibt sich jetzt die ideale Möglichkeit, endlich ein Zeichen zu setzen. „Als Miteigentümerin der Messe Salzburg kann die Landesregierung aktiv werden und die Bewerbung solcher Jagdreisen untersagen. Andere Länder wie Belgien haben bereits Jagdtrophäen-Importverbote erlassen – Salzburg darf nicht länger wegsehen!“, fordert Humer-Vogl. Die GRÜNEN bringen deshalb einen Antrag im Landtag ein, um die Bewerbung von Trophäenjagdreisen auf der Messe endgültig zu stoppen. „Die Jagd auf bedrohte Tiere darf kein Geschäftsmodell sein“, so Humer-Vogl abschließend.
Den entsprechenden Antrag finden Sie im Anhang oder unter folgendem Link:
https://www.salzburg.gv.at/00201lpi/17Gesetzgebungsperiode/2Session/355.pdf
Für Rückfragen:
Moritz Engel
Pressesprecher
+43-680-1551562