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16.05.2023 Presseaussendung

KLA­RES NEIN ZU WOLFS-AB­SCHUSS­VER­ORD­NUNG IN SALZ­BURG

ein wolf steht vor einem baum im wald

Humer-Vogl: „Was schon einmal krachend gescheitert ist sollte ad acta gelegt werden“

Kaum formiert sich die Regierung aus ÖVP und FPÖ, werden Rufe nach einer Abschussverordnung für Wölfe in Salzburg wieder laut. Von den Salzburger GRÜNEN kommt dazu ein klares Nein: „Der Versuch eine Abschussverordnung für ein eingegrenztes Gebiet in Salzburg einzuführen, ist bereits 2021 krachend gescheitert. Dieses Vorhaben sollte daher endgültig ad acta gelegt werden“, so die GRÜNE Klubobfrau Kimbie Humer-Vogl. Sie verweist darauf, dass ausreichend geklärt ist, dass eine solche Vorgehensweise nicht EU-rechtskonform ist. Gegen Österreich wurde damals ein EU-Pilotverfahren, das eine Vorstufe eines EU-Vertragsverletzungsverfahrens darstellt, eingeleitet. Die Abschussverordnung wurde daraufhin nicht verlängert, beim Salzburger Tiergipfel im Vorjahr wurde auf eine rechtskonforme Lösung gesetzt: die Almflächen in Salzburg sollten präventiv auf ihre Herdenschutztauglichkeit geprüft werden, um so das Bescheidverfahren zu beschleunigen. „Nur weil andere Bundesländer den Weg einer rechtswidrigen Wolfsverordnung gehen, wird diese Vorgangsweise nicht legaler“, sagt Humer-Vogl und fragt sich, ob die neue Regierung, in Zeiten in denen die finanziellen Mittel für Teuerung, Wohnungsnot und Klimaschutz gebraucht werden, tatsächlich das Risiko hoher Entschädigungszahlungen in Kauf nehmen möchte.

Neue Regierung setzt offensichtlich auf Symbol- statt Sachpolitik

Dass es sich bei der ersten Meldung aus den Koalitionsverhandlungen gleich um Abschussparolen handelt, kommt, angesichts der drängenden Herausforderungen unserer Zeit, doch überraschend. „Ist es der Stil der neuen Regierung der Sachpolitik der letzten Jahre den Rücken zu kehren und in erster Linie auf Symbolpolitik zu setzen?“, fragt sich die grüne Klubobfrau Kimbie Humer-Vogl. Denn die Aussicht sogenannte „Problemwölfe“ erlegen zu können, hilft den Almbauern nicht. Denn um zu einem „Problemwolf“ zu werden, muss ein Wolf bereits Schaden angerichtet haben und dieser ist dann nicht mehr gut zu machen. „Viel sinnvoller ist es auf Herdenschutzmaßnahmen zu setzen, um das Weidetier präventiv zu schützen“, so Humer-Vogl. „Die Landwirte sollten sich dabei auf die finanzielle, aber auch technische Unterstützung des Landes verlassen können. Im letzten Jahr gab es in Salzburg genau 12 Wolfsrisse, nicht unbedingt ein Indiz dafür, dass diese Herausforderung zu den größten Problemen des Landes gehört“.

Ziel der neuen Regierung muss sein, ein friedvolles Miteinander von Menschen und Wildtieren zu ermöglichen

„Österreich hat die FFH-Richtlinie zum Schutz des Wolfes unterzeichnet, dementsprechend ist es auch die Aufgabe der Politik ein friedvolles Miteinander von Wildtieren und Menschen zu fördern“, fordert die GRÜNE Klubobfrau. „Gerade in Zeiten der Klimakrise ist eine reiche Biodiversität ein Schutzfaktor, auf den wir nicht verzichten können“. Zahlreiche Umwelt- und Klimaschutz-NGOs haben schon ihre Befürchtungen geäußert, dass die Agenden einer intakten Natur von dieser Regierung ignoriert werden. Mit diesem Vorstoß einer Abschussverordnung, bekommen diese Befürchtungen weiteren Zündstoff.

Kimbie Humer-Vogl
Kimbie Humer-Vogl

Klubobfrau, Landtagsabgeordnete, Stadträtin Hallein

[email protected]
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