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12.07.2023 Breaking News

KLEIN­KIND­BE­TREU­UNG – LUXUS ODER NOT­WEN­DIG­KEIT

zwei Mädchen spielen mit Bauklötzen

Es ist ein Spiel auf Zeit, denn wenn das Kind den dritten Geburtstag feiert ist die Erleichterung bei den Familien groß, dass es endlich möglich ist einen Betreuungsplatz zu bekommen.

Den Eltern und vor allem den Müttern, die gerne frühzeitig wieder zurück in Ihren Beruf möchten oder müssen, wird dies durch das mangelnde Angebot an Kleinkinderbetreuung verwehrt. Die Eltern sollen politisch gewünscht vor dem 3. Geburtstag ihre Arbeitskraft wieder den Unternehmen zur Verfügung stellen. Rein rechtlich endet die Karenz am Tag vor dem 2. Geburtstag des Kindes und damit die finanzielle Unterstützung des Staates. Trotzdem ist es in Saalfelden sehr schwer einen Betreuungsplatz für die 1 bis 3 Jährigen zu bekommen. Nicht zuletzt, weil es auch am nötigen Personal mangelt.

 

Die Eröffnung des neuen Krabbelgruppenzentrums wurde auf November verschoben. Es bleibt zu hoffen, dass der Bedarf gut geplant ist und es nicht wieder zu solch einer angespannten Lage kommt wie in den mindestens 7 Jahren davor. Nicht nur, dass Frauen auf Grund der „verlorenen“ Erwerbstätigkeitsjahre ein größeres Risiko tragen in Altersarmut zu rutschen. Sie versuchen auch noch Erwerbstätigkeit mit der unbezahlten Care- und Reproduktionsarbeit* für die Familie unter einen Hut zu bekommen.

 

Eine Unterstützung, die Gemeinden bieten können ist eine ausreichende Kinderbetreuung. Wobei natürlich auch Unternehmen offener sein könnten für Männer und Führungskräfte in Teilzeit. Denn es sollte doch möglich sein, dass Männer wie Frauen für die Pflege Angehöriger inklusive Kinder Zeit haben. Jede Familie sollte die Möglichkeit haben, sich so individuell wie die Kinder und Lebenswirklichkeiten sind, zu entscheiden. Das Leben besteht eben nicht nur aus Erwerbsarbeit sondern auch aus Care- und Reproduktionsarbeit*, Freizeit und gesellschaftlichem Engagement. Menschen und Familien sollten im Mittelpunkt des Wirtschaftens und in den Gemeinden stehen. Denn Familien werden oft als Ort der Erholung empfunden und die Kinder sind zukünftige Arbeitskräfte, Auftraggeber*innen, Konsument*innen und Ehrenamtliche. Abgesehen davon tun Kindern vielfältige soziale Kontakte gut.

 

*Hausarbeit, Erziehungsarbeit, Pflegearbeit für Alte, Kranke, Behinderte und Kinder

Anja Kubuschock

Gemeindegruppenmitglied

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