LASSEN WIR UNS VON DER S-LINK DEBATTE NICHT SPALTEN!
Bei der Dialogveranstaltung zum S-Link in Neualm gingen die Wogen hoch. Die S-Link-Mitarbeiter wurden beschimpft, ausgelacht und ausgebuht, es wurde getrampelt, geschrien und angeklagt. Mich hat diese aufgebrachte Stimmung betroffen gemacht. Immer öfter bemerke ich, wie schnell sich heutzutage Fronten verhärten und Andersdenkende zu Feinden abgestempelt werden. Und ich frage mich: Was ist passiert mit unserer Gesellschaft, dass wir uns so schwer tun andere Einstellungen zu respektieren? Warum suchen wir immer öfter Streit, anstatt das Verbindende? Sind wir wirklich so?
Nein, um die Worte unseres Herrn Bundespräsidenten zu nutzen, so sind wir nicht.
Wir sind rationale Menschen und fähig, selbst Informationen einzuholen und zu prüfen, und sind nicht darauf angewiesen, sogenannte »Fakenews« unreflektiert zu verbreiten. Wir sind soziale Menschen, für die es selbstverständlich ist, die Argumente Andersdenkender anzuhören, abzuwägen und wert zu schätzen. Und wir sind Menschen mit Weitblick, die die Vor- und Nachteile von Großprojekten im hier und jetzt, aber auch für zukünftige Generationen bedenken, und sogar das Gespräch mit der Jugend suchen, um sich ein Bild von dessen Zukunftsvorstellungen zu machen.
Aktuell gibt viele engagierte S-Link Befürworter*innen und Gegner*innen. Selbstverständlich versuchen diese, auch ihr Umfeld zu beeinflussen. Und sie werden ihre Meinung dann auch bei der Abstimmung kundtun. Das ist Demokratie und das ist gut so.
Aber spalten lassen sollten wir uns dabei nicht lassen. Ich möchte mich hier den Appellen zweier mutiger
Frauen anschließen, die beide bei der S-Link Veranstaltung gesagt haben: »Bleiben wir im Austausch und Gespräch, vergessen wir dabei nicht auf Akzeptanz und Wertschätzung und lassen wir uns nicht unser gutes
Miteinander durch unterschiedliche Einstellungen zum S-Link zerstören!«.
Ich bin ganz sicher: Wir können das!