NS-belastete Namen in den Bergen: Setzen wichtigen Schritt!
Zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde auf Antrag der GRÜNEN im Salzburger Landtag ein bedeutender Beschluss gefasst: Das Salzburger Landesarchiv wird künftig die historische Überprüfung alpiner Infrastruktur auf NS-belastete Namen fachlich unterstützen. Dieser Beschluss wurde einstimmig gefasst und wird von den alpinen Vereinen in Salzburg, dem Alpenverein und den Naturfreunden ausdrücklich begrüßt. „Das ist ein wichtiger Schritt, um unsere Hütten, Wege und Gipfel von historisch belasteten Namen zu befreien“, sagt die GRÜNE Klubobfrau Martina Berthold. „Gerade heute, 80 Jahre nach der Befreiung, setzen wir damit parteiübergreifend ein starkes Zeichen für eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.“
Die Unterstützung durch das Landesarchiv sei ein entscheidender Schritt, um Alpenverein und Naturfreunde, die hauptsächlich ehrenamtlich organisiert sind, mit dieser anspruchsvollen Aufgabe nicht allein zu lassen. „Das Landesarchiv verfügt über umfassende Erfahrung und die nötige Expertise, um Betreiber:innen alpiner Infrastruktur wie Hütten, Wege, Gipfel oder Gedenktafeln bei der historischen Prüfung und Dokumentation zu unterstützen“, so Berthold weiter. Ziel ist es, belastete Namen sichtbar zu machen, ihre Hintergründe aufzuarbeiten und damit fundierte Entscheidungsgrundlagen für Umbenennungen zu liefern.
Das jüngste positive Beispiel ist die Umbenennung der Dr.-Heinrich-Hackel-Hütte in den Ursprungsnamen „Söldenhütte“. Der Salzburger Alpenverein hat durch diese Umbenennung eine klare Haltung gegenüber NS-behafteten Namen gezeigt, nachdem Hackels massive antisemitische Aussagen bekannt geworden sind. „Wir wollen, dass Salzburgs Berge Orte der Erholung, der Freiheit und des Erinnerns sind und nicht der Verherrlichung von Unrecht. 80 Jahre nach dem Ende der NS-Diktatur dürfen wir nicht schweigen. Es braucht eine klare Haltung für eine offene Gesellschaft und eine lebendige Erinnerungskultur“, so Berthold abschließend.
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