Schaidmossgraben
Die Siedlung Reith am Schwemmkegel des Schaidmoosgrabens ist hochwassergefährdet und liegt daher zum Teil in der Roten und zum Teil in der Gelben Gefahrenzone.
Es ist geplant, ein Schutzbauprojekt zu erstellen. Zur Finanzierung der Verbauung haben sich die gefährdeten Anrainer zu einer Wassergenossenschaft zusammengeschlossen. Mit dabei sind auch die ÖBB, die Landesstraßenverwaltung, Salzburg AG und Verbund AHP, weil auch das Kraftwerk Gries von diesem Wildbach beeinträchtigt werden kann. Bei einem extremen Katastrophenereignis kann der Schaidmoosgraben 66.000 m³ Geröll mitbringen und dadurch die Salzach mehrere Meter hoch aufstauen. In diesem Fall wird das Kraftwerk eingestaut und kann über mehrere Tage oder Wochen keinen Strom produzieren. Bei den heutigen hohen Strompreisen verursacht das enorme Verluste, die durch eine Verbauung verhindert werden. Dementsprechend groß ist der Vorteil, den das Kraftwerk durch eine Verbauung erzielt.
Demgegenüber ist aber der Beitrag, der vom Kraftwerk fürs Schutzprojekt geleistet werden soll, sehr, sehr gering. Verbund AHP und Salzburg AG kommen zusammen nur auf einen Prozentanteil von 3,8 % oder 76.000 Euro.
Das zeigt ein Vergleich mit anderen Wildbächen, die in Zusammenhang mit dem Kraftwerk Gries verbaut worden sind. Beispielsweise betrug im Staudachgraben der Anteil des Kraftwerkes 30,00 %! (sh. Tabelle aus dem Buch „Strom aus der Salzach – Das Kraftwerk Gries“ 2019, S. 95). Dieses Missverhältnis ist augenscheinlich.
Darauf habe ich bei der Gemeindevertretungssitzung am 10.11.2022 hingewiesen, bei der die Zustimmung der Gemeinde zum Finanzierungsschlüssel auf der Tagesordnung stand. Aus meiner Sicht hat die Verbauung dieses gefährlichen Wildbaches hohe Dringlichkeit. Es wäre noch genügend Zeit (das Projekt ist noch nicht fertig und die Bagger werden nicht gleich auffahren) um Verhandlungen zu führen, um den Anteil für das Kraftwerk zu erhöhen und die Wassergenossenschaft Schaidmoosgraben im Gegenzug zu entlasten.
Um dieses zu ermöglichen, stellte ich bei der Sitzung den Antrag, die Beschlussfassung zu vertagen und mit Verbund-AHP zu verhandeln bzw. die Genossenschaft dahingehend zu unterstützen. Dieser Antrag erhielt nur die Stimmen der GRÜNEN, von allen übrigen wurde das abgelehnt. Markus Schernthaner meinte, es sei nicht Aufgabe der Gemeinde, sondern der Genossenschaft die Verhandlungen zu führen.
Die Gemeinde Bruck übernimmt 50.000 Euro, das wurde beschlossen.