GRÜNE GEGEN LEBENDTIERTRANSPORTE
„Auch bei Einhaltung der Gesetze sind Langstreckentransporte mit Tierleid verbunden.“ – Rot statt weiß: Aufklärung über Qualität von heimischem Kalbfleisch tut not
„Dass bei Tiertransporten jetzt stärker hingeschaut wird, ist gut. Fest steht aber: Auch unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen sind Langstreckentransporte für die Tiere mit großen Strapazen bis hin zur Tierquälerei verbunden. Langfristig muss das Ziel deshalb heißen: Schluss mit Lebendtiertransporten über weite Entfernungen!“, erklärt LAbg. Kimbie Humer-Vogl, Klubobfrau der GRÜNEN im Salzburger Landtag. Statt Kälber zu exportieren, sollten die Rahmenbedingungen für den Absatz von heimischem Kalbfleisch verbessert werden: „Es ist schlichtweg absurd, dass wir 15 Tage alte Kälber nach Italien, Polen und Spanien verfrachten und gleichzeitig große Mengen Kalbfleisch aus den Niederlanden importieren.“
Die Ursachen für das Hin- und Hergeschiebe von Kälbern und Fleisch sind vielfältig. So ist das Mästen der Kälber im Ausland billiger als in Österreich. Ein weiterer Grund ist die Favorisierung von möglichst „weißem“ Kalbfleisch durch Handel und Gastronomie. Fütterung mit Gras, Heu und ähnlichem enthält Eisen, dadurch bekommt das Fleisch eine rötliche Färbung und das wiederum führt zu preislichen Abschlägen beim Verkauf. „Weiß“ wird das Kalbfleisch, wenn die Kälber mit möglichst eisenarmem Milchaustauscher gemästet werden. ExpertInnen zufolge ist diese Mästung alles andere als artgerecht: Eisen ist wichtig, um das Immunsystem zu optimieren, was wiederum hilft, dass sich der Organismus des Kalbes selbst gegen Krankheiten wehren kann und der Medikamenteneinsatz sinkt.
„Verkehrte Welt: Im Grunde wird mehr Geld für das weniger gute Fleisch bezahlt“, so Humer-Vogl, die hier in der Aufklärung der Konsumentinnen und Konsumenten einen wichtigen Schritt sieht. Eine andere, absatzsteigernde Maßnahme bestünde für sie darin, in den Küchen und Kantinen der öffentlichen Hand dezidiert nur heimisches Kalbfleisch zu verwenden: „Land, Städte und Gemeinden sollten hier mit gutem Beispiel vorangehen und ihren Beitrag zur Stärkung des Inlands-Absatzes leisten.“