VOM KULTURRAUM ZUM NATURRAUM
50 JAHRE GEFAHRENZONENPLANUNG
Seit 50 Jahren hilft die Gefahrenzonenplanung in Österreich, Menschen, Häuser und Straßen vor Naturgefahren wie Hochwasser, Muren und Steinschlag zu schützen. Die Pläne zeigen mithilfe von Farben, wie gefährlich ein Gebiet ist:
• Rote Zone (Bauverbortszone): Hier besteht Lebensgefahr durch Hochwasser. Bauen ist verboten.
• Rot-Gelbe Zone (Retention-, Abfluss- und wasserwirtschaftliche Vorrangzone): Wichtig für Hochwasserabfluss und -rückhalt. Bebauung soll vermieden werden.
• Gelbe Zone (Gebots- und Vorsorgezone): Schäden an Gebäuden und Straßen sind möglich. Bauen ist erlaubt, aber mit Auflagen.
Die Gefahrenzonen helfen somit Gemeinden, Privatpersonen und Versicherungen, sicher zu planen und Risiken zu vermeiden. Der Planausschnitt zeigt die Großgmainer Bäche deutlich in Rot als Gefahr im dicht bebauten Siedlungsraum.
NATURGEFAHREN UND RENATURIERUNG – GEHT DAS ZUSAMMEN?
Angesichts des Klimawandels ist die sorgsame Planung des Siedlungsraums in Großgmain am Fuß des Untersbergs, durchzogen von Wildbächen, wichtiger denn je. Wir sehen im Renaturierungsgesetz eine sehr sinnvolle Ergänzung zur Gefahrenzonenplanung, weil beide dem Schutz von Mensch und Natur dienen – nur aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
Die Gefahrenzonenplanung sagt: Hier ist es gefährlich, also lieber nicht bauen!
Das Renaturierungsgesetz sagt: Lasst uns Naturflächen wiederherstellen, damit Ökosysteme besser funktionieren!
Wenn man das kombiniert, ergibt sich ein smarter Plan für Großgmain:
Besonders entlang der Wildbäche gibt es rote und gelbe Zonen. Diese Zonen sind Ansatzpunkt für das Renaturierungsgesetz. Wenn diese Zonen ohnehin nicht bebaut werden dürfen, warum sie brach liegen lassen, wenn wir sie ökologisch aufwerten können?
• Aufweitung von Bachläufen, das gibt dem Wasser mehr Platz bei Starkregen.
• Nutzung von ehemaligen Gefahrenzonen als Feuchtbiotope oder Streuwiesen, das fördert die Biodiversität.
• Rückbau alter Querbauwerke und Verrohrungen, um wieder durchgängige Bachläufe herzustellen.