WELTKLIMARAT: PROGNOSE FÜR WEST- UND ZENTRALEUROPA (WCE)
IPCC Bericht zum Klimawandel 2022:
- Prognostizierter Anstieg regenverursachter Überschwemmungen bei einer globalen Erwärmung von 1,5°C (Wahrscheinlichkeit mittel) und 2°C und mehr (hoch).
- Beobachteter zunehmender Trend zu Flussüberschwemmungen und prognostizierter weiterer Anstieg der globalen Erwärmung um 2°C und darüber (hoch).
- Prognostizierte Zunahme von hydrologischen, landwirtschaftlichen und ökologischen Dürren bei Erwärmungswerten von 2°C oder mehr in der Mitte des Jahrhunderts, unabhängig vom Szenario der Treibhausgasemissionen (mittel).
Die Prognosen des Weltklimarats (IPCC) sagen voraus, dass es schon beim Erreichen der 1,5° Erderwärmung
zu vermehrten Starkregenereignissen (pluvial fl ooding) kommen wird. Bei einer Erhöhung über +2° werden
vermehrt Überfl utungen (river flooding) entstehen. Diese Extreme werden sich mit Dürren (droughts) abwechseln. Nichts davon können wir als kleine Gemeinde verhindern. Wir könnten aber Schäden vermeiden, wenn wir uns den Gefahren stellen und rechtzeitig Maßnahmen ergreifen. Ein erster Schritt für das Treffen
von Vorsorgemaßnahmen wäre das Dokumentieren von Wasserpegel und Hochwasserschäden.
Auch die Beantwortung folgender Fragen zu aktuellen Maßnahmen, wie dem Regenrückhaltebecken beim ADEG wären hilfreich:
- Dienen die Regenrückhaltebecken auch dem Hochwasserschutz?
- Ist das bestehende Kanalsystem ausreichend dimensioniert für die zukünftige Wettersituation?
- Können die Regenrückhaltebecken ihren Zweck erfüllen, wenn vermehrt Wasser durch Starkregen/Hochwasser ins Mischwassersystem eingebracht wird? Bei der Annahme, dass es in Zukunft
stärker regnet und gleichzeitig weiter Flächen versiegelt werden, stellen sich zusätzlich folgende Fragen: - Wieviel Fläche kann/darf noch versiegelt werden, um das Kanalsystem nicht zu überfordern?
- Sollte das nächste REK gezielt Regenrückhalteflächen vorsehen? Wenn ja, wo?
- Wäre es sinnvoll, dass zukünftig im Oberlauf Hochwasserrückhaltemaßnahmen verpflichtend vorgeschrieben werden?
Bürgermeister Schönbuchner konnte diese Fragen (noch) nicht beantworten.
Der Bauausschuss sieht vorerst keine Notwendigkeit das Thema näher zu erörtern. Wir bleiben dran.
GEMEINDEVERTRETUNG: RISIKO ABSCHÄTZUNG
Seit den dramatischen Hochwasserereignissen in Deutschland und Österreich im Sommer 2022 bringen wir GRÜNEN, TÖV-Großgmain unsere Sorge um den fehlenden Hochwasserschutz in Großgmain ein. In schriftlicher und mündlicher Form, in Anträgen und Anfragen haben wir Bürgermeister und Gemeindevertretung über die Vorhersagen des 6. Sachstandberichts des Weltklimarats (IPCC) für unsere
Region informiert. NOCH stoßen wir auf taube Ohren, wenn es darum geht Regenrückhalteflächen im Oberlauf
auszuweisen und mit der Bodenversiegelung sparsam zu sein. Doch wir lassen nicht locker. Zukünftige Bebauungspläne und das, neu zu erstellende, REK der Gemeinde müssen sich dem Thema widmen. Die Verantwortlichkeit und die Haftung der Gemeinde sind bis jetzt nicht geklärt.
ANTRAG:
Debatte und Beschlussfassung das komplexe Thema Klima-Bodenfunktion-Wasser verstärkt und aktiv in
die Bebauungspläne, Raumplanung/REK aufzunehmen. In einem ersten Schritt sollen Hochwasserregulierung
der vorhanden Böden, Maßnahmen zum Hochwasserschutz, Auswirkungen der Versiegelung und Verantwortlichkeiten bzw. Haftung der Gemeinde geklärte werden. Dies soll beispielhaft im Planausschnitt 2.2. der geänderten Gefahrenzonen im Rahmen eines von der Gemeinde beauftragten Gutachtens erfolgen.